Ökologisches Bauen
Nachhaltigkeit im Bauwesen

Altbauerneuerung, Denkmalpflege und der Oberbegriff Ökologisches Bauen bilden häufig einen engen Zusammenhang. In vielen Fällen steht für die Käufer- und Interessenschicht einer historischen Immobilie, eine Sanierung mit baubiologisch unbedenklichen und wohnklimatisch gesunden Materialien außer Frage. Oftmals verlangt der Altbau aus bauphysikalischer Sicht allein schon die Verwendung von Baustoffen dieser Kategorie. Meines Erachtens sollte aber auch im Neubau und/oder bei der Sanierung allgemein, ein gesundes, ökologisches und nachhaltiges Bauen im Fokus stehen.

Durch Fernsehberichte über lodernde styroporgedämmte Fassaden und immer wieder anzutreffende Berichte durch die Medien oder im nahen Bekanntenkreis über Schimmelprobleme in der Wohnung, entstehen immer mehr berechtigte Zweifel und Abneigung gegen das „konventionelle Bauen“. Die Liste über schädlich ausgasende Baustoffe, Wohngifte oder der Zusammenhang von fast hermetisch abgesperrten Wohneinheiten mit einhergehender Schimmelbildung sind keine Propaganda der Ökobauindustrie. Es entstehen derzeit staatlich geförderte Sondermüllbauten, bei denen keiner weiß wie diese sinnvoll entsorgt werden können. Nach uns die Sintflut... 30cm Styropordämmung sind besser als 15cm... und der Dämmwahnsinn geht weiter. Ein Irrsinn und ein ungeheurer Beweis wie stark die Öllobby auch in der Bauwirtschaft mitspielt.

Die Bauweisen, die früher eher belächelt und lange Zeit den "Birkenstockarchitekten" zugeschrieben wurden, haben aber allein schon aus bauphysikalischer Sicht Vorteile, die über jeden Zweifel erhaben sind. So muss man heute kein tief überzeugter Ökologe sein, um die Vorteile von feuchteadaptiven Baustoffen und einer diffusionsoffenen Bauweise anzuerkennen. Abhandlungen, Bücher und Berichte über dieses Thema gibt es ausreichend. So sollte sich jeder Häuslebauer Gedanken über die Verwendung und Eigenschaften der einzubringenden Baustoffe und das System der Wärmedämmung machen. Ich bin überzeugt, dass ein gesundes, biologisches Wohnklima in der Bauplanung primär zu betrachten ist... wer möchte denn wirklich in einer Plastiktüte leben?